Projektvorbereitung

Die Tage in der großen, lauten, bunten und überfüllten Hauptstadt Nepal verfliegen förmlich und schon ist es an der Zeit, uns von unserem zentral gelegenen Hostel mit der gemütlichen Dachterrasse zu verabschieden, das uns die letzten Tage als Entspannungs- und Schlafplatz gedient hat. Für die nächsten fünf Tage steht unser Freiwilligentraining an, das von unserer Partnerorganisation PSD Nepal übernommen wird.
Der nepalesischen Pünktlichkeit gerecht werdend, stehen wir am Sonntag morgen voll gepackt mit unseren dicken Wanderrucksäcken und allerlei anderer Taschen, Tüten und Gitarrenhüllen voller Erwartung bereit, um für unser Training abgeholt zu werden. Unseren Informationen zu folge, soll dieses Training etwa 30km außerhalb Kathmandus in einem kleinen Hotel stattfinden und so freut sich der ein oder andere von uns schon insgeheim auf ein kleines erholsames Nickerchen im Auto. Wie sich nach einem Fußmarsch von etwa 10min herausstellt, während dem wir uns alle fragen, warum das Auto so weit weg von unserem Hostel geparkt wurde und wir mit zunehmender Zeit dazu übergehen, die Hüftgurte unserer Rucksäcke zu schließen, erfahren wir, dass wir während unseres Trainings in einem Hotel direkt in Thamel mitten in Kathmandu untergebracht sind. Also nicht wie vorher angenommen außerhalb der Hauptstadt! Und damit ist auch unsere geplante Powernap Einheit im Auto verpufft! Nach dem ersten "Schock" freuen wir uns jedoch, da wir so die Gelegenheit haben, Thamel mit seinen kleinen, bunten Gassen noch etwas länger zu erkunden.
Nach einer kurzen Verschnaufpause in unseren Zimmern, starten wir den Tag direkt produktiv mit unserer ersten Nepali Sprachkurseinheit. Diese werden wir für die nächsten fünf Tage jeden Morgen nach dem Frühstück bis zum Mittagessen haben und so am Ende hoffentlich die Nepali basics drauf haben, um uns in Ilam mit den Einwohnern verständigen zu können. Shushila, unsere Lehrerin für die nächsten Tage fordert unsere etwas träge gewordenen Gehirne von Anfang an, wirft mit Nepali Vokabeln nur so um sich und bringt damit unsere Köpfe ordentlich zum Rauchen. Motiviert saugen wir allen Input auf und unsere Notizheften werden mit jedem Tag fleißig um viele weitere Seiten gefüllt.
Neben nepalesischen Vokabeln beantwortet Shushila aber auch geduldig unsere ganzen Fragen zu Kultur, Land und Leute, mit der wir sie während der Sprachkurseinheiten so löchern. Die dringend nötige Teepause am frühen Mittag nutzen wir, um unserem Gehirn eine kleine Pause zu gönnen und das neu Gelernte sacken zu lassen.
An den Nachmittagen besucht uns dann Bishnu, der als Mitgründer von PSD Nepal im Jahre 2002, die Auswahl der Entwicklungsprojekte koordiniert und als Vermittler zwischen HeiSDA, uns sechs Freiwilligen und der nepalesischen Gemeinde in Naja Bazaar fungiert. Von ihm bekommen wir detaillierte Informationen zur derzeitigen Situation in der Gemeinde in Ilam, erfahren genaueres zu unserer Gastfamilie und werden in die Dos und Don'ts der nepalesischen Kultur eingeführt.
In der Woche lernen wir außerdem Kritan kennen, der uns als waschechter Nepalese als Übersetzer, Mitunterstützer und Freund nach Ilam begleiten wird. So hat sich unser Freiwilligenteam bestehend aus sechs Leuten um ein weiteres Mitglied erweitert und wir freuen uns Kritan in unserer Runde begrüßen zu dürfen!
Die Vorbereitungswoche dient uns dazu, Bishnu mit unseren restlichen offenen Fragen zum Projektablauf etc. zu überhäufen, sodass wir am Ende der Woche perfekt vorbereitet zu unserem Einsatzort aufbrechen können. Denn derzeit trennt uns von unserem eigentlichen tatkräftigen Einsatz noch eine etwa 12-stündige Autofahrt. Diese werden wir am Freitag Morgen um 5 Uhr in einem Kleinbus antreten und uns die 300km über die serpentinenartigen Straßen Nepals mit seinen ansehnlichen Schlaglöchern bis nach Ilam durchkämpfen. Die abenteuerliche Fahrt wird uns dabei sicherlich mit einer atemberaubenden Landschaft belohnen!
Wir hoffen jedoch auf gefestigte Mägen und freuen uns bereits, euch von unsere Ankunft in Naja Bazaar berichten zu können! 
Bleibt gesund und munter bis dahin - bis bald aus Ilam :)