Die erste Woche

Über eine Woche leben und arbeiten wir nun schon in Naya Bazaar und das Haus nimmt langsam Konturen an. Nach der Willkommens- und Grundsteinlegungszeremonie ging es am Tag danach mit der Arbeit los.

Das Community Center, das wir gemeinsam mit den Menschen hier bauen soll eine doppelte Funktion haben. Zum einen soll ein Büroraum für die Frauen Community von Lapsibote (der Teil von Naya Bazaar, in dem wir leben) entstehen. Dieser Zusammenschluss von 15 Frauen dient vor allem zur Kreditvergabe: die Frauen sammeln untereinander Geld und falls jemand finanzielle Unterstützung benötigt, können Mikrokredite vergeben werden. Regelmäßig gibt es Treffen, bei denen die Frauen bei uns im Hof sitzen und ihre Angelegenheiten diskutieren. Eine tolle Initiative, die wir gerne unterstützen wollen. Gerade bei dem häufigen Regen hier ist ein Dach über dem Kopf für die Treffen wirklich sinnvoll. 

Zum anderen soll das Haus auch als Lagerhaus für eine landwirtschaftliche Organisation dienen, um Saatgut zu lagern. 

 Das Stück Land, auf dem das Community Center gebaut wird, wurde von einem sehr engagierten Gemeindemitglied gestiftet. Leider ist er einige Tage vor unserer Ankunft verstorben, weswegen er den Bau nicht mehr erleben kann. Aus diesem Grund  sind aber die restlichen Beteiligten (unter anderem auch seine beiden Söhne) sehr motiviert, das Projekt gut durchzuführen. Es ist schön, dass so viele Menschen mit anpacken und mithelfen. Jede Familie des Ortes hat sich zu 12 Tagen Arbeit verpflichtet, sodass der Bau ein wirkliches Gemeinschaftsprojekt ist.  Es macht Spaß mit den Menschen gemeinsam zu arbeiten, alle sind motiviert und man merkt, dass sie dieses Haus wirklich wollen und brauchen. So einen Sinn und Zweck vor Augen zu haben ist sehr motivierend. 


Doch was ist bis jetzt passiert?

Zuerst musste die für die Zeremonie aufgeschüttete Tribüne abgetragen und der Boden angepasst werden. In den ersten Tagen bestanden die Aufgaben deswegen hauptsächlich aus schaufeln und Erde wegtragen, wobei es gleich zu den ersten Blasen kam. Anschließend wurden Löcher für die Stützsäulen und die Toilette gegraben.

Es ist toll, jeden Abend den neuen Fortschritt zu sehen. 

Auch außerhalb der Arbeit erleben wir viel. Sei es bei einem Morgenspaziergang zum örtlichen Tempel, bei Wanderungen durch die wunderschöne grüne Landschaft voller Reis-, Mais- und Teefelder, die von kleinen Flüssen durchbrochen werden, oder beim Spielen mit den Kindern. Gerade abends verbringen wir beim Kartenspielen, tanzen und musizieren eine schöne Zeit.  

Wir freuen uns sehr auf die nächsten Wochen, die wir mit den wunderbaren Menschen hier teilen dürfen.