Schon am Tag unserer Ankunft haben wir uns in dem bunt gestrichenen Haus bei unserer Gastfamilie wohl gefühlt. Unser neues Zuhause ist ein kleines Gehöft mit Wohn-und Küchengebäude, Wohnhaus, Ziegen- und Kuhstall, Kuhküche, sanitärgebaude und vor allem vielen Menschen.

Insgesamt besteht unsere Gastfamilie aus 9 Personen: unseren Gasteltern, zwei Gastschwestern (9+16), einem Gastbruder (6), zwei Schwestern des Vaters sowie die Großmutter und ihr Bruder. Das Haus ist also ziemlich voll- umso schöner, dass uns die Familie für fünf Wochen aufnimmt. Dadurch gibt es natürlich viel Arbeit - beim Kochen und Abwaschen dürfen wir mittlerweile mithelfen. Ansonsten sind die Kinder den Tag über in der Schule, die eine Stunde Fußweg entfernt liegt und in der auch unser Gastvater als Lehrer arbeitet. Die Frauen arbeiten auf dem Feld und in der Küche - oft sehr lange. Schon bevor wir morgens aus unseren Schlafsäcken kriechen hört man ihr geschäftiges Treiben und meist sind sie noch zu Gange, wenn wir abends erschöpft in die Betten fallen - sehr beeindruckend! 

Mittlerweile fühlt es sich hier wie eine richtige Familie an- die große Gastschwester wird zur Freundin, die Kleinen zur Spielgefährten, der Vater zum Diskussionspartner und die Mutter zur guten Seele und helfenden Unterstützung in allen Lebenslagen. Aufgrund von Sprachbarrieren (Vater und Gastschwester können Englisch, wir leider zu wenig Nepali) verbindet uns vor allem das gemeinsame Lachen- bei wilden Wasserschlachten, ausufernden Kartenspielen oder verzweifelten Versuchen unsererseits, doch nicht so viel Essensnachschlag auf den Teller zu bekommen ( ali ali (ein bisschen) und pugyo (ich bin voll) werden gerne ignoriert oder mit Gelächter kommentiert). 

Wir fühlen uns also sehr wohl bei unserer Gastfamilie, aber auch in der ganzem Dorfgemeinschaft. Wir werden oft zum Tee eingeladen und mit einem freudigen Lächeln auf dem Weg begleitet. Diese kleine und offene Gemeinde ist ein wunderbares Zuhause für uns - eine tolle Familie!